Krankenhäuser sind dynamische Organisationen, die sich fortlaufend an medizinische Innovationen, sich wandelnde wirtschaftliche Rahmenbedingungen und betriebsorganisatorische Anforderungen anpassen müssen. Diese Anpassung sollte nicht durch isolierte Einzelmaßnahmen erfolgen, sondern in eine übergeordnete Ziel- und Masterplanung eingebettet sein. Diese umfasst betriebliche, bauliche und technische Aspekte, die einerseits einen klaren Rahmen vorgeben und gleichzeitig ausreichend Flexibilität gewährleisten, um auf veränderte Bedingungen reagieren zu können. Somit ist die Ziel- und Masterplanung keine kurzfristige Lösung für akute bauliche oder funktionale Herausforderungen. Vielmehr bildet die Ziel- und Masterplanung die Grundlage für die langfristige Entwicklung eines Standorts mit einem Planungshorizont über mehrere Jahrzehnte.
Als strategisches Leitbild bietet der Masterplan Orientierung für die Umsetzung künftiger Projekte und unterstützt die Einhaltung der übergeordneten Unternehmensziele. Gleichzeitig bleibt der Masterplan flexibel, um Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen zu ermöglichen.
Ziel- und Masterplanung von Krankenhäusern gemäß DIN 13080
"Für die im Allgemeinen langfristigen Entwicklungen von Bauten des Gesundheitswesens, insbesondere von Krankenhausanlagen, ist eine Planungsstrategie erforderlich, die die Funktionsfähigkeit der Anlagen in allen Baustufen sichert. Die erforderlichen Maßnahmen werden in einer Zielplanung festgehalten, die in zeitlichen Abständen fortzuschreiben ist." (…) "In Abgrenzung zur baulichen Zielplanung bezeichnet die Masterplanung oder bauliche Entwicklungsplanung eine Vorgehensweise für die prospektive Darstellung baulicher Entwicklungspotentiale eines Krankenhauses zur Darlegung strategischer Ziele mit einem größeren zeitlichen Horizont."
Planungsstufen: Von Bedarfsplanung bis Architekturabgleich
Die Ziel- und Masterplanung beinhaltet verschiedene Planungsstufen, welche wir in der Regel gemeinsam mit einem Architekturbüro durchlaufen. Zunächst wird eine Bedarfsplanung (Flächen und Betriebskonzept) auf Flächenrahmenniveau erarbeitet. Dies erfordert in dieser sehr frühen Phase eine gedankliche Modellierung der zentralen Ablaufprozesse auf der Makroebene im Gesamtzusammenhang. Dabei werden primär externe Schnittstellen sowie ihre Wechselwirkungen umfassend betrachtet. Grundsätzlich synchronisieren wir die Schnittstellen in einem iterativen Prozess zwischen der Betriebsorganisation und der Architekturplanung und stellen sicher, dass sich die erarbeiteten Konzepte auch in der Architekturplanung wiederfinden.
Raum- und Funktionsprogramm vs. Flächenrahmenprogramm
Als Grundlage der Ziel- und Masterplanung kann ein Raum- und Funktionsprogramm dienen. Aus der Erfahrung von Hospitaltechnik wird jedoch meistens auf Flächenrahmenniveau ("Rahmen-Raum- und Flächenprogramm", nach DIN 13080) geplant, da die Architekturplanung häufig im Maßstab 1:500 oder 1:700 erfolgt und somit keine Räume dargestellt werden. Im Gegensatz zur Einzelraumdarstellung in einem Raumprogramm erfolgt im Flächenrahmenprogramm die Darstellung der Gesamtfläche einer jeden Funktion, ebenfalls nach DIN 13080. Basis des Flächenrahmenprogramms bilden analog der Raum- und Funktionsplanung die Grundlagen der Betriebsorganisation sowie der rechnerische Raumbedarf aus der Datenanalyse und Kernraumberechnung. Die Fläche der jeweiligen Funktion lässt sich daraus anhand unserer Kennzahlen aus unserer Raumdatenbank ableiten.
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